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NÄCHSTE EVENTS

Vom 13. bis 22. Oktober werde ich moderieren bei OPEN EYES - Menschenrechtsfilme für die Schule, dem Schulfilmprojekt des Internationlen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte in Zusammenarbeit mit dem Filmhaus Nürnberg. Das Programm verbindet auf innovative Weise kulturelle und politische Bildung. Herz der Open Eyes Schulvorstellungen sind die Filmgespräche mit Filmschaffenden oder Expert*innen zum Film. Dieses Jahr bieten wir zwei Termine pro Film mit anschließendem Gespräch an. Dieses Jahr im Programm: Flow, Im Prinzip Familie, Kein Land für Niemand, Die Möllner Briefe, Noch lange keine Lippizaner, Playtime, Sisterqueens und Souleymanes Geschichte. Weitere Infos zu den Filmen, zur Anmeldung und zum Projekt allgemein findet ihr unter folgendem Link: https://www.nihrff.de/2025-open-eyes/.

Tallgrass Film Festival 2025

Auch in diesem Jahr habe ich für das Tallgrass Film Festival, das vom 16. bis 19. Oktober 2025 in Wichita, Kansas/ USA stattfindet, das Kurzfilmprogramm „Narrative Shorts” kuratiert. Das Ergebnis sind vier prall gefüllte Programme: Dreams Can Come True Shorts, A Broken System Shorts, Freak Out Shorts und Losing You Shorts. Kurze Geschichten, viele davon aus der Perspektive marginalisierter Menschen, öffnen den Blick auf Leben, die im Kino selten Raum bekommen: eine Hundetrainerin, eine junge Schwarze Frau, die beim Verkauf ihres geliebten Vierbeiners von einem älteren weißen Käufer erst unterschätzt und dann sexuell belästigt wird; eine zarte Liebesgeschichte im ländlichen Indien zwischen einem verwundeten Rebellen, der im Dorf Unterschlupf findet, und einem jungen Mann, der eigentlich mit einer Frau verlobt ist; zwei Schwestern, die sich die Liebe zwar nicht, beim grotesk endenden Besuch bei ihrem narzisstischen Vater jedoch wenigstens sein Geld sichern; eine junge Frau aus einer Navajo-Bengali-Familie, die in Schwierigkeiten gerät, als sie mit je einer Tante beider Seiten gemeinsam kocht; zwei indigene, queere Aktivist*innen aus Kanada, die das fortwirkende Trauma eines Behördenangriffs während einer politischen Aktion zu verarbeiten versuchen – und viele mehr.

film.macht.

kritisch. #17

In dieser Episode spreche ich mit den Filmschaffenden Đức Ngô Ngọc und Sarah Noa Ngô Ngọc über die DREH’S UM Academy, die sie vor fünf Jahren gründeten – von den ersten Drehversuchen mit viet-deutschen Jugendlichen in Berlin-Hohenschönhausen bis zu Festivalerfolgen weltweit (interfilm, Achtung Berlin, Max Ophüls Preis, Viet Film Fest Los Angeles, Ho Chi Minh City International Film Festival), der First-Steps-Nominierung 2025 für Huy Nguyễns Dokumentarfilm „Zuhause ist dort, wo die Sternfrüchte sauer sind“, bis zu ihren nächsten Projekten und ihrem erweiterten Portfolio.

Die Initiator*innen und Projektleiter*innen Đức und Sarah Noa erzählen die Entstehungsgeschichte von DREH’S UM, reflektieren über Verantwortung, Privilegien und Marginalisierung und erklären, warum der Fokus auf Dokumentarfilm jungen Filmschaffenden ermöglicht, Familiengeschichte und Identität zu erkunden, Storytelling und Handwerk zu lernen – und die eigene Stimme zu finden.

Hört rein und erfahrt, warum die DREH’S UM Academy ein Projekt mit Vorbildcharakter ist: Durch ihre Verbindung von Community-Arbeit, Empowerment, sozialem Engagement und filmischer Praxis rückt sie die Perspektiven und Geschichten junger Menschen mit Rassismuserfahrungen ins Zentrum.

📸 Tony Bui

Episode #16 von film.macht.kritisch.

Zum 100. Geburtstag von Frantz Fanon (1925–1961) ist am 21. August 2025 die neue Folge meines Podcasts film.macht.kritisch. erschienen – eine Hommage an den Psychiater, antikolonialen Autor und revolutionären Denker aus Martinique. Ich zeige, wie seine Ideen im Kino weiterklingen, besonders im Third Cinema, und argumentiere für Film als künstlerisch-politische Praxis: analysieren, organisieren, intervenieren. Ich lese zwei Schlüsselwerke neu: Gillo Pontecorvos The Battle of Algiers (1966) und Isaac Juliens Frantz Fanon: Black Skin, White Mask (1996).

Warum Fanon jetzt? Seine kritische Analyse von Anti-Schwarzem Rassismus und kolonialer Macht bleibt ein scharfes Werkzeug, um Bilder heute zu lesen. Third Cinema lehrt uns: Bilder sind Schlachtfelder – Orte, an denen Masken fallen und Menschen zu Handelnden werden. Fanon erinnert: Dekolonisierung bleibt unvollständig ohne die Arbeit am Selbst. Mit Fanon zu schauen heißt, das Strukturelle und das Persönliche wie Zwischenmenschliche zugleich ernst zu nehmen – den dekolonialen politischen Widerstand wie auch die dekoloniale Veränderung der Psyche.

Die zentralen Gedanken der Folge basieren auf meinem Essay von 2012: “The Battle of Algiers and Frantz Fanon: Black Skin, White Mask as examples of Third Cinema and Frantz Fanon’s influence on it” (Goldsmiths College, University of London).

Die Episode ist auf Englisch - und wie immer zu hören auf Spotify, Apple Podcasts, Podbean & Co.